Erfolgsgeschichte der Innoplana AG

Ausgangslage
1994 nahm der Kreuzlinger Ingenieur Peter Knoer mit der High-Tech-Center AG Kontakt auf, um seine neueste Erfindung vorzustellen: Klärschlamm Recycling. Knoer hatte im Bereich Wärme-/Trocknungstechnologie bereits viele Erfahrungen gesammelt und war auf ein wichtiges Problem gestossen: Auf der ganzen Welt wurde Klärschlamm kaum oder gar nicht weiter verwertet.

Mit seiner Erfindung einer vollautomatischen Klärschlammtrocknungsanlage, welche an eine Abwasseranlage angebaut werden konnte, gelang es, den Klärschlamm der kommunalen Reinigungsanlagen zu trocknen, pasteurisieren und zu pelletieren. Das Endprodukt bestand und besteht auch heute noch aus 94% trockenen Pellets. Diese können z. B. als Brennstoff (Brennwert wie Braunkohle) zur Energiegewinnung in einer Verbrennungsanlage verwertet werden. Somit erhält man «saubere» Energiespender, welche nicht aus fossilen Brennstoffen stammen.

Startprobleme
Während der ersten Entwicklungsphase, als die Prototypanlage, sowie das «Proof-of-concept» aufgebaut und erarbeitet wurden, stand Knoer ein Geldgeber zur Seite. Nach langer Aufbauarbeit kam der Zeitpunkt, das Produkt weltweit zu patentieren. Sein Finanzier konnte aber kein weiteres Geld investieren. Knoer war blockiert: er benötigte dringend eine Lösung, um weiter zu kommen.

Die High-Tech-Center AG steigt ein
Das Team der High-Tech-Center AG analysierte das innovative Klärschlamm Projekt mit seinem starken Patent eingehend und kam zu dem Schluss, dass Knoers Erfindung eine reelle Chance auf dem Weltmarkt hatte. Das Problem war jetzt, weitere Geldgeber zu finden und eine Firmenstruktur aufzubauen, um die Erfindung und das Patent weiterzuentwickeln und auf den Markt zu bringen. Peter Knoer hatte weder Beziehungen, noch das nötige Startkapital, um eine Aktiengesellschaft zu gründen. Die High-Tech-Center AG trieb das Kapital von Fr. 100'000 von Privatinvestoren auf und gründete mit einem erfahrenen Verwaltungsrat die Innoplana AG mit Sitz im High-Tech-Center Tägerwilen.

Die High-Tech-Center AG strebt immer eine aktive Mitarbeit im Verwaltungsrat an, um die Entwicklungen der Firmen voranzutreiben und nach einer gewissen Zeit ein Exit zu erreichen, um dann die Konzentration auf neue Startup-Unternehmen zu richten.

Ergebnis
Die erste von Peter Knoer entwickelte Prototypanlage wurde von einer Gemeinde im Kanton Aargau erworben. Fortlaufend wurde die Forschung weiter vorangetrieben und bald konnte eine grössere Anlage an die Stadt Lichtenfels (DE) verkauft werden. Die High-Tech-Center AG organisierte zusätzliches Risikokapital von Privatpersonen und Venture-Capital-Unternehmen. Vermehrtes, internationales Interesse konnte durch die Teilnahme an mehreren grossen Ausstellungen geweckt werden. Komplette Fabriken wurden von Gemeinden in Norwegen und Schweden erworben. Die High-Tech-Center AG mit Jan Larsson als Direktor und treibender Kraft im Verwaltungsrat wusste, dass es für die weitere Weltexpansion dieses hervorragenden Patents noch mehr Kapital und eine viel grösserer Organisation benötigen würde. Eine Exit-Strategie wurde somit entworfen und Verhandlungen aufgenommen. Zum Schluss erwarb eines der weltgrössten Unternehmen in der Wasserversorgung, die Firma Degrémont Technologies, die Aktien der Innoplana AG. Degrémont ist weltweit tätig, an der Pariser Börse notiert, und hatte die Möglichkeit, die Innoplana AG ökonomisch und personell in die richtige Richtung zu leiten.​​​​​​​

Die Innoplana AG heute
Die Büros wurden vom High-Tech-Center in Tägerwilen nach Dübendorf verlegt, wo Degrémont bereits eine Tochterfirma hatte. Heute gibt es Schlammtrocknungsanlagen in vielen Ländern. Die Entwicklung geht weiter und aus den von Anfang an relativ weichen Pellets werden heute auch Hartpellets produziert. Diese können künftig auch für die Düngung von Wäldern, vor allem in der Nordhemisphäre, eingesetzt werden.

Bildlegenden: Nach dem Trocknungsvorgang entstehen Pellets aus dem Klärschlamm welche zum Düngen oder Heizen verwendet werden können. Die INNODRY 2E.

 

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